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Xian - Das Tor zur Seidenstrasse

Nur schon wegen der Terracotta Arme ist Xian eine Reise Wert

Xi‘an (西安市) ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi (陝西省), die relativ zentral in China liegt. Der Name dieser berühmten Stadt bedeutet soviel wie „sicherer Westen“ oder „westlicher Frieden“. Weltweite Berühmtheit erlangte die 4.000.000 Millionen Metropole durch die Wiederentdeckung der Terrakotta-Armee. Dieser zufällige Fund eines Bauern ist eine der größten Grabbauten der Welt und liegt etwa 36 Kilometer nordöstlich von Xi’an. Diese alte Stadt war die erste Hauptstadt des Kaiserreichs Chinas unter der Führung der Qin-Dynastie. Aber Xi’an ist nicht nur wegen der tausenden Krieger eine Reise wert, sie markiert auch den Beginn der sagenumwobenen Seidenstraße, die heute wieder aktueller denn je ist. Dadurch ist Xi’an ein Schmelztiegel der chinesischen Kultur, aber auch der muslimischen Kultur der Uiguren und weiterer zentralasiatischer Völkern geworden.

Sehenswertes
Die gigantische Stadtmauer von Xi’an (西安城墙 Xī‘ān chéngqiáng) ist mit 13,6 km Umfang die längste Chinas. Früher gab es in jede Himmelsrichtung ein grosses Tor, die morgens durch ein Signal des Glockenturms geöffnet wurden und am Abend durch ein Signal des Trommelturms wieder geschlossen wurden. Beide Türme sind auch noch heute erhaltene Wahrzeichen der Stadt. Trotz weiterer Durchbrüche in der Mauer in jüngerer Zeit, kann man noch immer die Mauer komplett begehen und dadurch die Altstadt von Xi’an umrunden. Es gibt auch die Möglichkeit auf der Mauer Fahrräder auszuleihen, damit die Umrundung nicht Stunden dauert. Achtung, die Verleiher nehmen als Kaution nur Bargeld an, deshalb sollte man genug dabei haben.

Die Große Moschee von Xi’an (西安大清真寺 Xi’an Da Qingzhensi) ist mit einem Alter von über 1250 Jahren eine der ältesten und auch eine der berühmtesten Moscheen in China. Die Anlage liegt mitten im muslimisch geprägten Teil der Altstadt. Die Große Moschee ist von einem orientalisch anmutenden Bazaar umschlossen. Sie bietet einen Ruhepunkt zum sonst hektischen Treiben der Stadt und ein Besuch lässt sich sehr gut mit dem Kauf von Andenken im Bazaar kombinieren. Feilschen ist dabei ein Muss!

Die Große Wildganspagode (大雁塔 Dàyàn Tǎ) und die kleine Wildganspagode (小雁塔 Xiǎoyàn Tǎ) bieten ein traditionell buddhistische Aura. Beide Anlagen sind von großzügigen Gärten umgeben. Jede Pagoden kann man besteigen und bei guter Luft genießt man einen fantastischen Überblick über die Xi‘an. Die große Pagode ist 64m hoch und die Kleine 43m. Die letztere war einst höher, aber durch ein Erdbeben stürzten die beiden obersten Etagen ein und sie schrumpfte auf die heutige Höhe.

Essen und Trinken
Das muslimische Viertel der Altstadt ist für die Einheimischen sowie Touristen gleichermaßen ein Essensparadies. Wenn es am frühen Abend kühler wird, trifft man sich hier mit Freunden und lässt sich von orientalischen Düften und Speisen verzaubern.

Folgende Gerichte müssen in Xi’an unbedingt probiert werden:

  • Yangrou Paomo (羊肉泡馍Yángròu pàomó) ist ein herzhafter Lammeintopf, aber das besondere daran ist, dass man bei der Zubereitung als Gast involviert ist. Man bekommt eine Schüssel, in der eine sehr feste Art von Pita liegt. Die Aufgabe besteht nun darin dieses in möglichst kleine Stückchen zu bröseln. Nach der Beendigung der „Arbeit“ wird die Suppenschüssel in die Küche gebracht und mit der Lammbrühe übergossen, Glasnudeln und Lammstücke hinzugefügt. Ein sehr schwerer und mächtiger Eintopf, weshalb man sich eine Schüssel gut zu zweit sich teilen kann. Paomo wird oft mit eingelegtem Knoblauch und Chili-Sauce gegessen, die einem im heißen Sommer den Schweiß auf die Stirn treiben wird.
  • Roujiamo (肉夹馍ròujīamó) ist die chinesische Variante eines Hamburgers oder Sandwiches, die schon Jahrhunderte vor Christus Erwähnung fand. Es ist eine günstige und sehr schmackhafte Zwischenmahlzeit. Sie besteht aus einer Art Pitabrot, die mit Fleisch und vielen Gewürzen gefüllt ist.
  • Chuan’r (串儿) sind sehr leckere Lammspieße, die auf offenem Feuer gegart werden und in der muslimsichen Strasse (回民街Huímín jiē) überall anzufinden sind. Den Grillduft kann man schon einige Straßen entfernt wahrnehmen.
  • Der Granatapfelsaft (石榴汁Shíliú zhī) findet sich an jeder Ecke und ist eine leckere Erfrischung. Am besten kauft man dort, wo die Granatäpfel frisch gepresst werden, sonst kann es sein, dass man einfach sehr süßen Saft aus dem Tetra Pak bekommt.

Tipps
Vom Busbahnhof beim südlichen Altstadttor fahren alle 10 Minuten öffentliche Busse zur Terrakotta-Armee-Anlage. Die Fahrkarten werden im Bus bezogen und kosten nur einen Bruchteil eines Taxis oder gar eines illegalen Taxis. Diese kann man also getrost meiden.

Auch der Rückweg in die Innenstadt lässt sich so gut und günstig meistern. Man vermutet, dass für die Herstellung der Tonarmee (ca. 220 v. Chr.) die erste Massenproduktion der Menschheitsgeschichte entwickelt wurde. Denn die gesamten Funde, wie Waffen und Rüstungen, sind von einer so hohen Ähnlichkeit und Qualität, welche nur bei standardisierten Herstellungsprozessen möglich ist.

Neben der Terrakotta-Armee gibt es noch die sehr sehenswerte Grabanlage von Kaiser Han Jingdi (汉阳陵博物馆Hànyáng líng bówùguǎn), dessen riesige Grabanlage auch von tausenden Tonsoldaten bewacht wird, allerdings sind diese nicht mehr lebensgross, sondern in Puppengröße hergestellt worden (ca. 150 v. Chr.)