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Die Chinesische Sprache

Mandarin oder Chinesisch gilt eines der meistverbreitete Muttersprache

Chinesisch ist eine der ältesten Sprachen der Welt und gilt auch als eine der am längsten gesprochenen Sprachen. Sie spielt somit eine sehr wichtige Rolle für den Verlauf und die Entwicklung der chinesischen Kultur. Wenn man bedenkt, dass die chinesische Sprache heute nicht schwerer zu lernen ist als irgendeine andere Sprache, so hat sie das Potential, neben der meistgesprochenen Muttersprache noch zur meistgesprochenen Sprache der Welt zu werden. 

Das Mandarin
Normalerweise denken die Menschen bei der chinesischen Sprache an das Mandarin. Mandarin steht heute in der westlichen Welt oft als Synonym für die chinesische Sprache. Der Ursprung ist unklar, man geht jedoch davon aus, dass das Wort Mandarin aus dem 17. Jahrhundert stammt und eine Ableitung aus dem Portugiesischen für ‚Minister‘ oder ‚Beamter‘ ist. Das Wort Mandarin wurde dann in das damalige China übertragen und für die hohen Beamten verwendet. Da die damaligen kaiserlichen Staatsbeamten den nordchinesischen Dialekt der Peking Region sprachen, etablierte sich das Wort Mandarin auch, um die Sprache der Beamten zu bezeichnen.

Das Chinesisch
Was heisst Chinesisch auf Chinesisch? In der Umgangssprache wird das chinesisch heute 中国话 zhōngguóhuà, 中文 zhōngwén oder das das meistgebrauchte Wort ist 汉语 hànyǔ, die Sprache der Han-Chinesen benutzt. Es ist die Hauptsprache der Han-Chinesen, die die bevölkerungsdichteste Minderheit Chinas darstellen. Jedoch ist das 普通话 pǔtōnghuà wörtlich die normale Sprache oder allgemein Sprache das heutige offizielle Hochchinesisch oder Standardchinesisch und die offizielle Landesprache der Volksrepublik China. Das Hochchinesisch gilt als eine der meistgesprochenen Muttersprachen der Welt.

Hochchinesisch und die Dialekte
Das Hochchinesisch basiert auf der Aussprache der Peking-Region 北方话 běifānghuà dem nördlichen Dialekt. Dieser Dialekt war die Grundlage für die Einführung und Verbreitung der grammatischen Standards. Die allgemeine chinesische Sprache beinhaltet neben Mandarin aber auch die folgenden sechs wichtigen lokalen Dialekte:

  • Wu-Dialekt 吴方言 wúfāngyán, hauptsächlich aus der Provinz Suzhou
  • Gan-Dialect 赣方言 gànfāngyán aus der Provinz Nanchang
  • Xiang-Dialect 湘方言 xiāngfāngyán aus der Provinz Changsha
  • Hakka-Dialect 湘方言 xiāngfāngyán aus der Provinz Guangdong / Mei county
  • Yue-Dialect 粤方言 yuèfāngyánaus der Provinz Guangzhou
  • Min-Dialect 闽方言 mǐnfāngyán, hat den Ursprung aus der Provinz Fuzhou

Das Pinyin System
Die alte chinesische Sprache hatte keine Lautumschrift, um die Aussprache exakt wieder zu geben. So haben sich Menschen früher mit einer Methode beholfen, den entsprechenden phonetischen Klang den einzelnen Zeichen zuzuordnen. Diese Methode bedeutet erhebliche Einschränkungen. Um die chinesische Sprache besser in einen internationalen Kontext zu bringen, hat ein chinesisches Reformkomitee für Sprache ursprünglich eine Anlehnung der Sprache an die romanischen Stile vorgeschlagen und schlussendlich von 1955 bis 1957 eine einzigartige phonetische Umschreibung festgelegt, das heutige Pinyin. Diese einzigartige phonetische Umschrift basiert auf dem lateinischen Alphabet. So ist heute zu jedem Schriftzeichen ein Pinyin, respektive eine Silbe und ein Ton zugeordnet. Mit jeder Pinyineingabe kann das entsprechende Schriftzeichen ausgewählt werden. Viele junge Chinesen schreiben heute auf diese Weise SMS oder chatten im Internet.

Die Aussprache
Die Aussprache der chinesischen Sprache kann mit etwas Übung relativ leicht erlernt werden. Viele Personen, die sich mit der chinesischen Sprache auseinander setzen, werden feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, in der Umgangssprache den richtigen Ton zu finden.

Der Erste Ton wird konstant und hoch gehalten. Der zweite Ton steigt von unten nach oben und der dritte Ton steigt von der unteren Ebene nach oben. Der vierte Ton fällt scharf von oben nach unten.

Die Silben
Die chinesische Sprache ist im Gegensatz zu den westlichen Sprachen eine Silbensprache und umfasst total 398 Silben. Jede Silbe hat nebst den vier verschiedenen Tönen auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Schriftzeichen. So zum Beispiel die Silbe „ma“.

  • Im ersten Ton bedeutet mā 妈  Mutter
  • Im zweiten Ton bedeutet má 麻 Hanf
  • Im dritten Ton heisst mǎ 马 im Pferd
  • Im vierten Ton heisst mà 骂 Schande/Schuld

Zusätzlich zu den vier Betonungen gibt es auch die tonlose Aussprache, welche wiederum zu anderen Bedeutungen führen kann.

Durch ein- und zweisilbige Wörter entstehen die verschiedensten Wortkombinationen, wie zum Beispiel mit dem Schriftzeichen 电 diàn für Elektrizität.

  • Wird 电 diàn mit 脑 nǎo (das Gehirn) zusammen gefügt, heisst es zusammen 电脑 diànnǎo für Computer
  • Wird 电 diàn (Elektrizität) und 话 huà (die Rede, die Sprache) zusammengeführt, bedeutet es 电话 diànhuà für Telefon
  • Elektrizität 电 diàn und ansehen 视 shì bedetet 电视 diànshì für Fernseher
  • Die Leiter 梯 tī mit Elektrizität 电 diàn zusammen heisst 电梯 diàntī für Aufzug
    电影 diànyǐng für Film, 电灯 diàndēng für Lampe sind weitere Wörter die aus den Silben zusammengefügt werden. Somit haben alle Wortkombinationen mit 电 diàn einen Bezug zur Elektrizität.

Die Schriftzeichen
Das chinesische Schriftsystem ist über 3000 Jahre alt und ist im Gegensatz vieler Meinungen keine Bilderschrift. Es gibt heute nur wenige Zeichen, die aus der Natur entstanden sind. Über die Jahrhunderte hat sich ein Zeichenschatz von ungefähr 50.000 Zeichen entwickelt. Jedoch sind viele heute nicht mehr im alltäglichen Gebrauch zu finden. Trotz der phonetischen Umschreibungen denken viele Nicht-Chinesen, dass die chinesischen Schriftzeichen sehr schwer zu lernen sind, da sie nicht auf einem Alphabet basieren.

Jedoch ist das Identifizieren der chinesischen Zeichen sehr einfach. Die Schriftzeichen folgen einigen klaren Regeln, welche es dem Benutzer ermöglichen die Zeichen schnell zu verstehen. Die Schriftzeichen basieren auf sechs Grundstrichen:

  • 横 héng (horizontaler Strich)
  • 竖 shù (vertikaler Strich)
  • 撇 piě (Strich von oben nach links unten)
  • 捺 nà (Strich von oben nach rechts unten)
  • 点 diǎn (kleiner Strich von oben nach unten links nach rechts)
  • 提 tí (steigender Strich von unten rechts nach oben links)

Das Kennen der chinesischen Zeichen erleichtert es grundsätzlich, die chinesische Sprache besser zu verstehen. Um heute eine Zeitung oder sonstige Lektüre zu lesen, benötigt man ungefähr 2000 bis 3000 Schriftzeichen. Um dem Analphabetismus entgegen zu wirken, wurde am 31. Januar 1956 die Vereinfachung der chinesischen Schrift 简体字 jiǎntǐzì bekannt gegeben. Die Vereinfachung der Schriftform bezog sich nicht nur auf die Reduzierung der Anzahl der Striche innerhalb eines Zeichens, sondern auch auf die Festlegung und Systematisierung der Schriftart, standardisierten Laute und die Menge der Zeichen für den alltäglichen Gebrauch. Während in der Volksrepublik China heute nur noch die vereinfachte Schriftform angewendet wird, wird in Taiwan oder Hong-Kong noch die traditionelle Schriftform 繁体字 fántǐzì verwendet.