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Shenzhen - Das Silicon Valley

Die Stadt der Macher und Erfinder am Perlflussdelta

Shenzhen (深圳市 Shēnzhèn Shì) liegt in der südchinesischen Provinz Guandong (广东). Diese Stadt hat sich in den letzten Jahren zur viert größten Stadt Chinas entwickelt. Dabei wurde sie zu einer der reichsten Metropolen des Landes. Shenzhen liegt am Delta des Perlflusses und bildet mit Hong Kong, Macao, Zhūhǎi (珠海市) sowie den Millionenstädten Guǎngzhōu (广州市), Fóshān (佛山市), Dōngguǎn (东莞市), Zhōngshān (中山市) mittlerweile eine fast durchgängige, gemeinsame Stadtlandschaft. Damit ist dies eine der größten und sich am schnellsten entwickelnden Metropolregionen der Erde.

„Silicon Valley Asiens“
Man sagt, dass diese Großstadt eine Stadt der Macher und Erfinder ist. Durch die große Anzahl von Ansiedlungen der Hightechindustrien in und um Shenzhen hat diese aufstrebende und junge Stadt bereits den Beinamen „Silicon Valley Asiens“ bekommen. Das Stadtgebiet Shenzhens grenzt direkt an Hong Kong an, wodurch die Stadt enorm profitieren konnte.

Parks & Museen
Der Lianhuashan Park (莲花山公园Liánhuāshān Gōngyuán, wörtlich: „Lotus-Hügel-Park)“) ist der Stadtpark von Shenzhen. Der Park liegt am nördlichen Ende des Futian Central Business District und erstreckt sich über eine Fläche von 150 Hektar (ca. 210 Fußballfelder). Auf dem 106 Meter hohen Lotus-Hügel des Parks ist eine große Bronzestatue von Deng Xiaoping (邓小平Dèng Xiǎopíng) zu seinen Ehren errichtet worden. Deng Xiaoping war in den 80er Jahren maßgeblich für die wirtschaftliche Öffnung Chinas verantwortlich und damit für den großartigen Wirtschaftsaufschwung des Landes.

Das Splendid China Folk Village (锦绣中华民俗村Jǐnxiù Zhōnghuá Mínsú Cūn) ist ein beliebtes Ausflugsziel, welches sich in zwei Themengebiete unterteilt. In einen Miniaturpark mit den wichtigsten Bauten der chinesischen Vergangenheit und Neuzeit sowie in das China Folk Culture Village (深圳中国民俗文化村Shēnzhèn zhōngguó mínsú wénhuà cūn). Der China Folk welches die unterschiedlichsten Kulturen und Alltagsleben der vielen verschiedenen Volksgruppen Chinas anschaulich darstellt.

Das Shenzhen Museum (深圳博物馆Shēnzhèn bówùguǎn) hat eine Gesamtfläche von 37.000 Quadratmetern. Das Museum wurde 1981 gegründet und verfügt über mehr als 20.000 historische und kulturelle Ausstellungsgegenstände aus der Region. Das Museum gibt einen interessanten Überblick über die Regionalgeschichte und zeigt sehr anschaulich wie Shenzhen zu der heutigen Metropole werden konnte.

Essen und Trinken
Vor etwa 40 Jahren waren die Einwohner der Region vor allem lokale Kantonesen und einige zugezogene der Hakka-Volksgruppe. Durch das rasante Wachstum der Stadt der letzten Jahre, leben mittlerweile viele Menschen aus ganz China in Shenzhen. Viele sprechen nicht einmal mehr Kantonesisch, so dass das Mandarin dominiert. Die Zugezogenen haben natürlich auch die eigenen Essgewohnheiten mit nach Shenzhen gebracht, dadurch ist die Küche Shenzhens eine bunte Mischung aus vielen Gebieten Chinas geworden.

Besondere, regionale Spezialitäten sind das kantonesische Dim Sum (點心diǎnxīn) und das Congee (粥zhōu).

Dim Sum ist besonders im Südlichen Teil Chinas verbreitet und bedeutet wörtlich übersetzt: „das Herz berühren“ . Ein traditioneller Dim Sum-Brunch umfasst verschiedene Arten von gedämpften Hefeklößen, wie zum Beispiel die sehr beliebten Cha siu bao (叉烧包), die mit Schweinefleisch gefüllt sind. Des Weiteren gibt es viele weitere gedämpfte Teigtaschenvariationen, die eine Reihe von unterschiedlichen Zutaten enthalten. Darunter Rindfleisch, Huhn, Schweinefleisch, Garnelen und/oder Gemüse. In der Regel wird Dim Sum gedämpft kreiert, aber es gibt auch gebraten oder frittierte Leckereien. Viele Dim Sum-Restaurants bieten aber auch Tellergerichte mit gedünstetem Gemüse oder geröstetem Fleisch an sowie Congee und andere Suppen. Dim Sum gibt es auch in einer Vielzahl von süßen Varianten. Die Portionsgrößen sind in der Regel sehr klein, weshalb man viele verschiedene Varianten bestellen und probieren kann. Es ist üblich im „Familienstil“ zu bestellen und die Speisen unter allen am Tisch zu teilen. Dim Sum wird in der Regel als Frühstück gegessen, kann aber mittlerweile zu jeder Tages- und Nachtzeit vorgefunden werden.

Das bereits erwähnte Congee ist ein weiteres, typisch kantonesisches Essen, welches viele Menschen täglich essen und für viele ein Grundnahrungsmittel ist. Es ist im Grunde eine sehr lange gekochte Suppe aus Reis und wenigen weiteren Zutaten. Für den westlichen Geschmack hinterlässt diese „wässrige“ Reissuppe im ersten Moment nur einen Faden Eindruck, besonders im Kontrast der sonst so gewürzintensiven Gerichte Chinas. Aber viele Einheimische essen es täglich zum Frühstück, als Zwischenmahlzeit, als Teil des Mittags- oder des Abendessens. Durch die Hinzugabe unterschiedlicher Zutaten werden viele verschiedene Geschmackserlebnisse erzielt. Congee wird oftmals mit Zhacai (榨菜, “eingelegtem chinesischen Gemüse“), gesalzenen Enteneiern, Salaten, Gewürzpasten, Bambussprossen, Rousong (肉鬆, “geschreddertes Trockenfleisch“), eingelegtem Tofu, verschiedenen Fleischsorten, Fisch oder „tausendjährigen Eiern“ verfeinert. Andere Gewürze und Soßen, wie zum Beispiel weißer Pfeffer und Sojasoße, können hinzugefügt werden. Durch die vielen ist eine große Kombinationsmöglichkeit gegeben ist. Ein zweiter Blick auf dieses einfache Gericht lohnt sich, denn ein Congee, zum Beispiel mit Meeresfrüchten und Krebsen, ist eine wahre Offenbarung.

Tipps
Vom Shekou Passenger Terminal (蛇口客运码头Shékǒu kèyùn mǎtóu), kann man direkt mit Fähren nach Hong Kong (Tuen Mun Ferry Terminal, SkyPier – Hong Kong International Airport und Hong Kong Macau Ferry Terminal), Macau (Macau Maritime Ferry Terminal) und Zhuhai (Jiuzhou Hafen) fahren und so diese großartige Metropolregion am Perlflussdelta auf eine sehr angenehme Weise erkunden. Die Fahrten mit den schnellen und modernen Fähren dauern ca. eine Stunden und bieten eine entspannte Art des Reisens. Die verschiedenen Destinationen bieten dabei unterschiedlichste Eindrücke und Möglichkeiten. So ist der portugiesische Charme noch immer omnipräsent in der Altstadt von Macao. Hong Kong reizt mit seinem geschäftlichen Treiben und seinen britischen Wurzeln. Die Stadt Zhuhai hat sich zu einem chinesischen Urlaubsparadies mit sechs Golfplätze, vielen Freizeitparks und mehr als 100 kleineren Inseln zum Entspannen und/oder Aktivsein entwickelt.