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Macao - Die spielende Stadt

Das portugiesische Las Vegas mitten in Asien

Die Sonderverwaltungszone Macao (澳门 Àomén) könnte man auch als die kleine Cousine Hongkongs bezeichnen, die in einer Art Schönheitsschlaf war. Macao, das bedeutet für den einen Glücksspiel, für den anderen ein Stück Portugal mitten in Asien. Macao liegt 50 km westlich von Hongkong und ist mit dem Schnellboot in einer Stunde zu erreichen. Eine Reise lohnt sich, denn die 400 Jahre portugiesischer Kolonialzeit laden zum Entdecken ein. Dieser Einfluss und ganz besonders die koloniale Architektur lassen Macao einen ganz besonderen Charme versprühen. Man fühlt sich hier wie in Lissabon oder auf Madeira.

Sehenswertes
Das Wahrzeichen von Macao ist die Ruine von St. Paul, die sich mitten in der Altstadt befindet, am Fuße der „Monte Forte“ Festung. 1640 wurde die Kathedrale von Jesuiten erbaut, allerdings später vom Militär genutzt und zerstörte 1835 ein Brand in der Küche das gesamte Gotteshaus. Nur die vordere Fassade blieb erhalten. Man sollte die Ruine zwei Mal aufsuchen. Das erste Mal am Tage und ein weiteres Mal bei Nacht. Denn bei Nacht wird die Fassadenruine herrlich beleuchtet und man hat – im Gegensatz zum Tage – die Treppen davor fast für sich alleine. Tagsüber bietet es sich an, dass man von hier den Monte Forte erklimmt und das interessante Museum besucht. Einen tollen Ausblick über die Stadt gibt es gratis dazu. Von hier aus kann man einen Spaziergang durch das St. Lazarus Quartier machen. Viele schöne Kolonialgebäude sowie ein alter Friedhof lassen einen in eine andere Welt eintauchen.

Ein weiteres markantes Bauwerk ist der „Guia-Leuchtturm“, der in einer alten portugiesischen Festung errichtet wurde. Der Leuchtturm thront auf dem gleichnamigen Hügel, der mit 91 m Höhe der höchste Punkt Macaos ist. Der Leuchtturm wurde 1865 fertiggestellt und ist das erste Leuchtfeuer seiner Art in Ostasien. Der kurze Aufstieg lohnt sich, denn man kann bei guter Sicht ganz Macao sehen, nach China spähen und herrlich aufs Meer hinausschauen.

Die jüngere Geschichte der Stadt wird durch das Glücksspiel dominiert. Deshalb wird Macao mittlerweile auch als das Monte Carlo oder Las Vegas Asiens bezeichnet. Es stehen viele Casinos zur Auswahl, aber ganz besonders sticht das „The Venetian Macao“ hervor. Das „Venetian Macao“ ist das größte Casino der Welt und zugleich die größte Hotelanlage in Asien. Das Casino besteht aus mehr als 3.400 Spielautomaten und 800 Spieltischen. Der Personalaufwand dieses Komplexes ist mit rund 25.000 Mitarbeitern kalkuliert. Somit ist jeder fünfte Arbeitsplatz in Macao im Venetian zu finden. Im integrierten Shoppingcenter ist alles mit venezianischen Fassaden dekoriert und echte Gondoliere bieten Fahrten in einem künstlichen Kanal an.

Essen und Trinken
In Macao kommt man nicht oder grade auf jeden Fall an den Pork Chop Buns (豬扒包 Zhū pá bāo) vorbei, denn man findet sie überall. Sie sind der berühmteste Snack in Macao. Im einfachsten Sinne ist es ein Nackensteak in einem Brötchen, aber das Brötchen ist herrlich knusprig und erinnert an deutsche Sonntagsbrötchen. Das Nackensteak hat durch seine Soja-Marinade einen besonderen asiatischen Pfiff, wodurch dieses „einfache“ Gericht wieder etwas Besonderes ist, weil es portugiesische mit asiatischen Elementen verbindet. Man kann sagen, dass dieser Snack Macaos Lebensgefühl als ein Gericht wiederspiegelt, welches man ruhig probieren sollte.

Ein weiterer Snack sind die Portuguese Egg Tarts (蛋挞 Dàntà). Dies ist eine kleine, süße Sünde, die ihren Weg von Portugal bis zum Delta des Perlflusses gefunden hat und sich mittlerweile großer Beliebtheit im ganzen chinesischen Raum erfreut. Es handelt sich um kleine Blätterteigtörtchen, die mit Pudding gefüllt sind, die vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert von Mönchen in Lissabon erfunden wurden.

Eine noch zu ergänzende Spezialität sind die Macaoer Mandelkekse (澳門杏仁餅 Àomén xìngrén bǐng), da sie zu den beliebtesten Mitbringseln gehören. Vor allem in der Nähe der Ruine von St. Paul finden sich unzählige Läden, die alle Mandelgebäck mit verschiedenen Geschmacksrichtungen anbieten, von Trockenfleisch zu Bohnenpaste. Ich empfehle die mit Mandelstückchen von der Bäckerei Koi Kei, einer der bekannteren Anbieter von Mandelgebäck in Macao. Ein weiteres beliebtes Mitbringsel ist süßlich-scharf gewürztes Trockenfleisch, das sich ebenfalls an jeder Straßenecke findet.

Tipps
Die Hotels in Macao sind um einiges günstiger als in Hong Kong, aber beim Essen gehen sind beide Sonderverwaltungszonen gleich teuer. Nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis muss man etwas suchen, aber es gibt solche Restaurants auch in Macao. Ein Stern am Himmel ist das „IFT Educational Restaurant“ der Macaoer Hochschule für Tourismus. Hier kann man echte und exquisite Macaoer Küche genießen, dabei einen tollen Service erleben und das alles zu einem unschlagbaren Preis, da es ein Lehrbetrieb der Hochschule ist.

Macao hat zwar einen Internationalen Flugplatz, aber die Verbindungen sind noch nicht sehr ausgebaut. Eine Anreise empfiehlt sich über den Flughafen Hongkong. Von dort kann man über den „Skypier“ direkt eine Fähre nach Macao nehmen, ohne in Hongkong einreisen zu müssen. Um sein Gepäck braucht man sich nicht kümmern, da dies direkt auf die Fähre verladen wird, so dass man seine Koffer erst in Macao am Fährterminal entgegennehmen muss. Auf dem Rückweg macht man den Check-In für den Flug direkt im Fährterminal von Macao. Man gibt sein Gepäck auf, bekommt den Boardingpass und kann am Flughafen ohne Umwege direkt zum Gate gehen. Entspannter kann die Rückreise gar nicht sein. Darüber hinaus bekommt man auf dem Rückweg einen Coupon, mit dem kann man am Skypier in Hongkong automatisch seine Steuern für sein Fährticket erstattet bekommt, immerhin ca. 120 HK Dollar.