0

☎  INT +41 (0) 44 801 90 95        ✎  Schreiben Sie uns

Chengdu - Die Stadt der Pandas

Eine Metropole in der scharfen Provinz Sichuan

Die Stadt Chengdu (成都市) liegt am Rande der fruchtbaren Ebenen des „Roten Beckens“ in der chinesischen Provinz Sichuan. Wegen des landwirtschaftlichen Reichtums wird die Region um Chengdu manchmal auch als „das Land der Milch und des Honigs“ genannt. Trotz der 14 Millionen Einwohner hat Chengdu den Ruf eine sehr „entspannte“ Stadt zu sein, in der die Kultur und Entspannung betont wird. Durch viele Grünflächen in der Metropole und den gemächlicheren Gang der Menschen ist Chengdu eine der lebenswertesten Megastädte in China geworden.

Parks & Museen
Das Hauptattraktion ist die Chengdu Panda Forschungsbasis (熊貓基地Xióngmāo jīdì), die eine Mischung aus Zoo und einer Riesenpandazuchtstation ist. Dies ist die größte Anlage dieser Art weltweit. Aufgrund der Lebensraumzerstörung ist der Riesenpanda leider eine gefährdete Tierart. Die Forschungsbasis ist die Heimat von etwa 60 großen Pandas, aber es gibt auch einige rote Pandas und eine Kolonie von Kränen. Bei einem Besuch kann man die Pandas beobachten und man kommt den Pandas näher als in den meisten westlichen Zoos. Ein kleines Museum sowie ein Kino sind an das Besucherareal angeschlossen. Es empfiehlt sich diese Attraktion unter der Woche und nicht zu chinesischen Feiertagen zu besuchen, da es sonst völlig überlaufen ist.

Auf Chinesisch wird der Große Panda Dà xióng māo (大熊貓) genannt. Wörtlich bedeutet das „Große Bären-Katze“, oder einfach xióng māo (Bären-Katze).

Essen und Trinken
Die Provinz Sichuan ist der Geburtsort vieler Gerichte, die weltweit sehr gerne gegessen werden. Das Sichuan Essen ist auch die am meisten serviert Küche in China und wird von vielen Chinesen sehr geschätzt. Die Gerichte der Sichuan Küche sind bekannt für ihre tiefen und reichen Aromen. Sie ist sehr würzig und teilweise sehr scharf. Vor allem ist der Geschmack des Sichuan Pfeffers stark vertreten, der in anderen regionalen Küchen selten verwendet wird. Die am häufigsten verwendeten Gewürze, die man in den meisten Haushalten und Restaurants finden kann, sind die sogenannten „Fünf Düfte“. Diese Gewürzmischung, auch bekannt als „Fünf-Gewürze-Pulver“ (五香粉wǔxiāngfěn), besteht aus Fenchel, Pfeffer, Anis, Zimt und Gewürznelke. Gerne wird dieser Mischung auch noch Chili und natürlich Sichuan Pfeffer hinzugefügt.
Charakteristisch ist der prickelnde Geschmack des Sichuanpfeffers, der ein Gefühl der Taubheit auf Lippen und Zunge bewirkt. Die für dieses Empfinden verantwortlichen Stoffe sind verschiedene Amide. Sichuanpfeffer wird oft fälschlicherweise als scharf bezeichnet, aber das liegt nur daran, dass er häufig in Gerichten verwendet wird, die auch scharfe Paprika und Chilis enthalten. Daher kommt unsere Association, an sich hat der Sichuanpfeffer eine Zitrusnote. Im Chinesischen wird die Geschmacksrichtung, die durch die Kombination von Sichuanpfeffer und Chili entsteht, als málà (麻 辣) bezeichnet und das bedeutet „betäubend und scharf“. Gerade diese Geschmacksrichtung gibt der Sichuan Küche ihre charakteristische Prägung.
Sehr bekannte Gerichte der Küche sind:

Das „Mapo Tofu“ (麻婆, mápó, kurz für 麻子婆婆, mázi pópo) soll in Chengdu von einer pockennarbigen Frau erfunden worden sein, so dass das Gericht den Namen „Tofu nach Art der pockennarbigen alten Frau“ bekommen hat. Das Gericht besteht aus weichen Tofuwürfeln, die mit Hackfleisch und einer Sojasoßen-Bohnenpaste serviert werden. Von Region zu Region wird dieses Gericht in unterschiedlichen Schärfegraden angeboten.
Ein weiteres schmackhaftes Gericht ist das „Gongbao Jiding“ (宫保鸡丁), welches aus angebratenen Hühnerwürfeln, trockenen roten Chilis und goldenen Erdnüssen besteht. Die Soße des Gerichts hat eine angenehme süße Note und ist nicht sehr scharf.

In ganz China ist der „Sichuan Feuertopf“ (火锅Huǒguō), eine scharfe Variante des Fondues, sehr beliebt. Es gibt eine große Auswahlmöglichkeit an Brühen für den Feuertopf. Die beliebteste Brühe besteht aus Kraftbrühe, Chilischoten, Sichuanpfeffer, Weinessig sowie weiteren chinesischen Kräutern und Gewürzen. In der Regel bestellt man einen Feuertopf der zwei Kammern hat, so dass man eine scharfe und eine milde Brühe bestellen kann. Chinesen garen gerne Innereien im Feuertopf, zum Beispiel Niere, Rinderkutteln, Gänsedarm, Rückenmark oder Hirn. Aber auch Hühnerfleisch, eine große Auswahl an Tofu sowie Lamm- und Rindfleischscheiben gehören dazu und dürfen nicht fehlen. Außerdem wird viel Gemüse gegart, darunter Frühlingszwiebeln, Sojabohnensprossen, verschiedene Pilze, Lotuswurzeln und Kartoffeln. Die Kartoffeln kommen zum Schluss in den Sud und werden gar gekocht. Auf diese Weise können die verschiedenen Aromen der Brühe von der Kartoffel aufgesaugt werden. Nach dem Garen im Feuertopf dippt man die Zutaten in eine selbst zusammengestellte Soße aus Sesampaste, frischem Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Koriander. Diese Soße nimmt etwas die Schärfe und rundet das Geschmackserlebnis ab.

Tipps
Ein beliebter Tagesausflug von Chengdu aus ist der Besuch der größten Buddhafigur der Welt in Leshan. Die Stadt Leshan (乐山市 Lèshān Shì „Freudenberg“) liegt 150 km südlich von Chengdu. Der „Große Buddha von Leshan“ (乐山大佛 Lèshān Dàfó) wurde in einen roten Sandsteinfelsen gehauen und ist 71 Meter hoch und seine Schultern sind 23 Meter breit. Alleine auf seinem großen Zehennagel können problemlos mehrere Menschen zusammen stehen. Während ein aufwändig gestalteter Park um die Statue herum verläuft, bietet sich der beste Blick vom vorbeifließenden Fluss aus. Vom Fluss aus gesehen soll der gesamte Sandsteinhügel einem schlafenden Buddha ähneln. Der „Große Buddha“ bildet dabei das Herz des schlafenden Buddhas. Dies hat unter anderem zu der örtlichen Redewendung geführt: „Der Berg ist ein Buddha und der Buddha ist ein Berg.“