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Das fröhliche Mondfest in China

Einblicke in die Geschichten & Bräuche des chinesischen Mondfestes

Das Mond Fest oder Mittherbstfest, (中秋節 / 中秋节,  Zhōngqiūjié) , auch Mid-Autumn Festival genannt, gehört in China zu einem der wichtigsten Feste. Legenden, Sagen und Gebräuche prägen dieses Fest und die Chinesen nutzen diesen Tag um sich mit Ihren Familien zum Abendessen zu treffen, Tee zu trinken und den Vollmond zu betrachten.

Das chinesische Mondfest
Das Mondfest wird nach dem traditionellen chinesischen Kalender am 15. Tag des 8. Mondmonats begangen. Schon im Altertum pflegten die Kaiser im Herbst dem Mond zu opfern. Später bewunderten während des Herbstes die Adeligen und Literaten, gemäß dem Beispiel des Kaisers, den hellen Vollmond. In der Tang-Dynastie (618–907), der Ming- und der Qing-Dynastie (1368–1911) wurde es dann eines der wichtigsten Feste Chinas.

Aber warum ist das Mondfest so wichtig? Die einfache Antwort: „Es ist der Mond“, diesen mögen die Chinesen nämlich ganz besonders. Der Vollmond symbolisiert in der chinesischen Kultur den Frieden und Wohlstand der Familie, während die Ganzheit und Zusammengehörigkeit durch seine Rundung ausgedrückt wird. Nach dem traditionellen chinesischen Kalender ist in der Mitte des achten Mondmonats der Mond voll. Die Zahl Acht symbolisiert in der chinesischen Kultur den Reichtum und Wohlstand. Die Kombination aus Vollmond und dem achten Monat ist somit für die chinesische Bevölkerung von grosser Bedeutung und Glück bringend.

Vom Glück berichtet die Lengende von Hou Yi und Chang’e
Einst kreisten 10 Sonnen um die Erde, diese gemeinsam waren zu heiss und verbrannten die Ernte und die Menschen starben. Ein begnadeter Bogenschütze mit Namen Hou Yi schoss 9 Sonnen ab und somit war die Welt gerettet. Durch ein Elixier, dass er von der Königin des Himmels erhält soll er unsterblich werden. Er wollte jedoch lieber noch mehr Zeit mit seiner Frau Chang’e verbringen und bittet diese es für ihn aufzubewahren. Im Laufe der Jahre wird Hou Yi immer berühmter und viele Männer schliessen sich ihm an. Feng Meng, einer seiner Schüler, wollte jedoch das Elixier für sich. Als Hou Yi und seine Schüler zur Jagd gingen, blieb Feng Meng zu Hause, weil er eine Krankheit vortäuschte. Als er dann mit Chang’e alleine war, verlangte er von ihr das Elixier. Chang’e trank jedoch in ihrer Verzweiflung die ganze Flasche. Sie wurde dadurch unsterblich und flog daraufhin immer höher und höher, bis sie den Mond erreichte. Seit dieser Zeit steht Chang’e für Glück und Sicherheit.

Im Laufe der Geschichte sind um das Mondfest viele Traditionen, Gebräuche und Legenden entstanden. Je nach Provinz wird es etwas unterschiedlich zelebriert, aber am Wichtigsten ist es wohl, dass die Familien zusammenkommen um gemeinsam den Mondkuchen zu verspeisen, den Mond zu betrachten und Laternen anzufertigen.

Der Mondkuchen
Mondkuchen gibt es in zahlreichen Varianten, ob süsse oder salzige Füllungen, jede Region hat ihre ganz eigenen Spezialitäten entwickelt. Die Frage kommt dabei auf, wie die Tradition es Mondkuchen wohl entstanden ist.

Eine Legende erklärt dies wie folgt:
Am Ende, der von den Mongolen beherrschten Yuan-Dynastie, wollte die Han Volksarmee die Regierung der Mongolen stürzen und plante deshalb einen Aufstand durch die Han-Chinesen. Jedoch war es so gut wie unmöglich, diese unbemerkt von den Mongolen, über den Zeitpunkt zu informieren. Liu Bowen, der militärische Berater der Han Volksarme nutze als Kriegslist den Verkauf von Mondkuchen. Er beauftragte seine Soldaten ein Gerücht zu verbreiten. Angeblich sollte während des Winters eine ernsthafte Krankheit ausbrechen und die einzige Möglichkeit von dieser Erkrankung geheilt zu werden, war es Mondkuchen zu essen. Die Soldaten sollten „Aufstand in der Nacht des Mid-Herbst Festivals“ auf Zettel schreiben, diese in die Mondkuchen stecken und dann an Han-Chinesen verkaufen. In der Nacht des Mid-Herbstes brach dann ein riesiger Aufstand aus. Mit dem Verzehr der Mondkuchen, zu jedem Mid-Herbst Festival, soll an jenen Aufstand erinnert werden.

Autor: Daniele Bardaro